Atemarbeit

Atme ein und lass sein

Jon Kabat-Zinn

Atemarbeit-Breathwork- was ist das?

Vom ersten bis zum letzten Atemzug – eines ist sicher: wir atmen. Ein und aus – nichts hält uns davon ab, immer wieder auf’s Neue einzuatmen. Ein Automatismus – wer atmet, lebt.

Den Atem bewusst einzusetzen wurde in vielen alten Traditionen und Kulturen seit jeher genutzt. Im alten Ägypten (zur Stärkung der Lebenskraft und Förderung der spirituellen Entwicklung), aus China stammt die Lehre des Qigong, aus Indien der Yoga (Pranayama-Atemtechniken). Auch in den japanischen Kampfkünsten werden verschiedene Atemtechniken eingesetzt.

Auch in der heutigen Zeit kommt bewusstes Atmen in vielen Bereichen  zum Einsatz: Freitauchtechniken, autogenes Training, Buteyko- oder Wim Hoff (um nur zwei aktuelle Schulen zu nennen.)

Atemtechniken zur Entspannung oder Aktivierung

Durch sanftere Techniken des kontrollierten Atmens kann in kurzer Zeit effektiv Entspannung oder Aktivierung hergestellt werden. Der Körper reagiert sofort auf den veränderten Atem, wodurch im Alltag effektiv und schnell stressreduzierende Ergebnisse erzielt werden können. 

Gleichzeitig kann besonders längerfristiges Training – eine richtige Atempraxis, die täglich für nur kurze Zeit geübt wird nachhaltig Veränderung in das Nervensystem bringen.

Hier nur ein kleiner Überblick, welche Bereiche das bewusste Atemtraining verbessern kann:

Abbau von Stress
Gesteigerte Vitalität
Hilfe bei der Genesung von Krankheiten
Tiefere Meditationspraxis
Verjüngung
gesteigerte Fitness/Ausdauer
Anregung des Immunsystems

Conscious connected Breathwork - der verbundene Atem

Bewusst verbunden atmen – ohne Pause. Der Ein-Atem wird mit dem Aus-Atem absichtsvoll verbunden. Im Unterschied zu den sanfteren Atemtechniken, die meist ein bewusstes Atmen von ca. 15 Minuten nicht überschreiten, ist der zeitliche Rahmen einer Breathwork-Einheit meist mindestens eine Stunde angesetzt. Nur so ist es möglich, einen transformierenden Zustand der Heilung und Bewusstwerdung zu erreichen.

Wie läuft eine 1:1 Session ab?

Im Vorfeld ist es erst einmal wichtig, einige wenige Kontraindikationen (bestimmte Gesundheitseinschränkungen, Schwangerschaft, psychische Auffälligkeiten) abzuklären. Vor jeder Sitzung steht ein ca. 30-minütiges Vorgespräch, in dem gezielt ein Thema besprochen und eine bestimmte Intention gefunden werden kann. Das Atmen beginnt langsam und sehr bewusst. Ich leite meinen Klienten an, achtsam tief in Bauch und dann Brust ein zu atmen und den Atem ohne Pause zu verbinden. Die Herausforderung besteht letztlich darin, Gedanken auszuschalten und konzentriert beim Ein- und Aus-Atem zu bleiben. Zur Erleichterung läuft Musik, die je nach Atemrhythmus aktivierend oder in bestimmten Phasen auch entspannend wirkt. 

Ist der Punkt erreicht, an dem der Körper sich an den Atemrhythmus gewöhnt hat, merkt man eine deutliche Erleichterung und der Atem fließt nun wie automatisiert weiter. 

Hier stellen sich nun häufig als eher unangenehm beschriebene körperliche Zeichen ein: Kribbeln in Händen, Füßen oder dem Gesicht. Ein Gefühl, als hätte man eine kribbelnde Mütze auf dem Kopf – der Körper reagiert. . 

Die Session erreicht einen oder auch mehrere Höhepunkte, wenn sich die körperliche Ebene so stark auf den Organismus auswirkt, dass intensive Gefühle geweckt werden. Der Mensch befindet sich nun in einem Zustand, in dem er tief in sein Unterbewusstsein blicken und sich seinen Themen und Blockaden unbewusst zuwenden kann. Die Grenze des Alltagsbewusstseins ist nun durchbrochen und es kann bedeutsames emotionales und psychisches Wissen freigesetzt werden. Der Atmende kann sich nun mit seinen tief verwurzelten Glaubenssätze, Gefühlen und Ängsten auseinandersetzen. 

Dem folgt ein (oder auch mehrere) wunderbar befreiender Moment, in dem sich der Atem stark beruhigt, der Mensch tiefe Emotionen erleben darf und sich dadurch sichtlich entspannt – der Release. Alles ist erlaubt – weinen, schreien, bewegen – ich bin da und halte sicher den Raum.  Am Ende der Reise stehen unbeschreiblich schöne Trance-Zustände, in denen der Klient sich aus seinem ureigenen Wissen selbst Antworten holen darf. Eine oft unvergessliche Erfahrung, die das Bewusstsein stark erweitern kann. Die Sitzung klingt in einer tiefen und selbstgeführten Meditation aus.